Die Tanne

DIE TANNE – Eine ganzheitliche Betrachtung

Tannen (Abies) gehören zu den Koniferen (Zapfenträger). Mit dem altgermanischen Wort „tann“ bezeichneten unsere Vorfahren sowohl das Feuer als auch einen Wald aus Tannenbäumen.

Tannen ähneln den Fichten in ihrer immergrünen Erscheinung, ihrem raschen Wuchs und ihrem weichen Holz, das sich leicht verarbeiten lässt.

Sie unterscheiden sich insofern, dass Tannen tief wurzeln und ihre Borken grau sind. Bei der Tanne haben die Nadeln Wachsstreifen und wachsen in zwei Reihen an beiden Seiten des Zweiges heraus, während sie bei der Fichte rundum den Fichtenzweig wachsen. Die Fichte sticht, die Tanne nicht.  Das Tannenholz ist cremeweiß und eher geruchlos. Junge Tannen bilden zwar Harzkanäle in der Rinde aus, aber im Holz hat die Tanne keine Harzkanäle. Daher wird es gern für den Saunabau eingesetzt.  

Die Zapfen der Tanne stehen ganz oben am Baumwipfel (zum Himmel strebend) und zerfallen auch dort, weshalb man einen Tannenzapfen kaum zu Gesicht bekommt. Fichtenzapfen dagegen hängen herunter und sind am ganzen Baumkleid verteilt.

Mythologie

Die hochstehenden Tannenzapfen galten für unsere Vorfahren als Phallussymbol und standen daher für Fruchtbarkeit. Als immergrüner Baum war die Tanne bei den Germanen ein Symbol für ewige Lebenskraft. Bei den Kelten wurde sie als höchster und beständigster heimischer Nadelbaum, ja sogar als die Königin des Waldes, verehrt. Königinnen sind keine vorauseilenden Pioniere wie Birken, Föhren u.a. Daher stand sie bei den Kelten für Größe, Stärke, Weisheit, Schönheit und Würde. Hildegard von Bingen empfand die Tanne zudem als warm und als Baum, der vor Zauber und bösen Geistern schützt.

Geschichte & Brauchtum

Heutzutage gilt die Nordmannstanne, wegen ihrer guten Nadelhaltbarkeit, als klassischer Christbaum. Der Brauch weist allerdings in die vorchristliche Zeit zurück. Immer schon holten sich Menschen grüne Pflanzen, die für sie Lebenskraft und Gesundheit verkörperten, ins Haus. 1539 stand der erste urkundlich erwähnte Weihnachtsbaum im Straßburger Münster. Als Ursprung dieses Brauchtums wird das Julfest der Germanen genannt. Dieses Fest wurde im Julmond, dem heutigen Monat Dezember, zur Wintersonnenwende gefeiert. In der dunkelsten Stunde des Jahres wurde die Wiedergeburt des Lichts gefeiert. Die Zweige der immergrünen Rottanne symbolisierten den Sieg des Lichtes über die Dunkelheit. Tannenzweige vor den Haustüren und auf öffentlichen Plätzen halfen in den Rauhnächten böse Geister fernzuhalten und eine heilende und schützende Wirkung auf die jeweiligen Personen bzw. den Ort auszuüben. Das Aufstellen eines solchen Baumes war jedoch lange Zeit umstritten. Erst Ende des 18. Jahrhunderts wurde dieser Brauch von der Kirche anerkannt. (Quelle https://www.uni-goettingen.de/de/mythen-und-brauchtum/36759.html)

Heilkraft

In der Volksmedizin wird aus den jungen seitlichen Trieben traditionell ein Sirup gegen Husten hergestellt. Das aromatisch riechende ätherische Öl aus den Nadeln nutzt man für Bäder und Saunaaufgüsse. Ihr ätherisches Öl wirkt durchblutungsfördernd, antibakteriell und fördert das Abhusten von Schleim.  Im Massageöl wirkt es bei Muskel- und Nervenschmerzen sowie bei rheumatischen Erkrankungen sehr entspannend. Tannen reduzieren Schwellungen und beschleunigen die Heilung von Knochenbrüchen. Nadeln und Rinde der Tanne gehören zu den ältesten europäischen Räucherstoffen.

Die jungen Tannenschösslinge werden in Frühjahrssalaten und Suppen gegessen, wodurch sie sehr viel Vitamin C liefern. Man kann sie auch mit Zucker ansetzen und zu Limonade verarbeiten. Der Honig aus Tannenwäldern ist besonders wertvoll.

Was wir von der Tanne lernen können?

Am Meisten interessiert mich der Weg, auf dem es der Tanne gelingt, diese höchste (bis 70 m) aller heimischer Baumgestalten aus dem Humus wachsen zu lassen und ein hohes Alter von 500 – 600 Jahren zu erreichen.

„Die Tanne ist am Start die Langsamste (…) doch einige Jahrhunderte später schaut alles anders aus. Wer seinen Boden bewahrt und das Ziel unbeirrt über lange, lange Jahre verfolgt, der kommt höher hinauf als alle Sprinter dieser Welt. Bergsteiger, die die höchsten Gipfel erklimmen gehen am Anfang gang langsam weg. Jeder Marathonläufer weiß es, wenn er zu Beginn zu schnell wegrennt, geht die Kraft zu früh aus und er kommt nicht ans Ziel. Die Kräfte geduldig zurückzuhalten und klug einzuteilen, dafür steht die Tanne.“ (Erwin Thoma: Die geheime Sprache der Bäume, S. 200)

Baum fürs Herzchakra

Dem Tannenholz wird – ähnlich der Zirbe – eine beruhigende Wirkung auf den Herzschlag, eine reduzierte Stressbelastung sowie eine verstärkte Konzentrationsfähigkeit nachgesagt. Mehr dazu im Buch „Die sanfte Medizin der Bäume“. (s. Literaturnachweis).

Meine Erfahrung: Tannennadel-Tee reinigt die „Lungenflügelbäume“, weitet, erhellt und erhält deinen Herzraum weit. Auf derselben Ebene wirkt ein ätherisches Öl aus Tannen. Ich trage es im Winter gern an meinem Körper oder verfeinere damit ein Vollbad.

Kein Wunder, dass die Tanne die Krönung zum Weihnachtsbaum erfahren durfte, ist sie doch DER Baum des Herzens, des Lichts und der Wärme.

An dieser Stelle behaupte ich „Die Tanne stärkt unser Ojas, was im Ayurveda die Vitalkraft (Strahlen, Leuchten) meint.  Und ich füge hinzu: Glaube mir nichts. Erfahre es selbst!

Dennoch: In meinen 4 Wänden gibt’s KEINE Tanne an Weihnachten. Ich genieße sie lieber lebendig.

Wertvolle ätherische Öle der Tanne und weiterer Bäume findest du bei Feeling Österreich

Herzensgruß 💚

Angelika –
die mit den Bäumen flüstert 🌳👣🌲

 

Quellen

Bäume für die Seele. Julia Gruber & Erwin Thoma, Ueberreuter-Verlag

Die geheime Sprache der Bäume. Erwin Thoma. Fischer-Verlag

Die sanfte Medizin der Bäume. Dr. Maximilian Moser & Erwin Thoma, Servus-Verlag

https://www.proholz.at/holzarten/tanne

https://www.nzz.ch/panorama/der-weihnachtsbaum-und-seine-geschichte-gruenes-gegen-den-winter-ld.1714451

https://www.orakel.org/539-2/

https://www.faz.net/aktuell/stil/leib-seele/physiologe-moser-ueber-die-heilende-kraft-der-baeume-12966411.html

 

Empfehlungen

Die Tanne berührt unser Herz. Prof. Maximilian Moser hat eine 150-jährige Silbertanne ans Klavier angeschlossen und deren Sonate aufgenommen. Faszinierend: https://youtu.be/U3nkFqqDdvQ?si=0B5W0z1fnorfewcS

Every Cell in Your Body will be regenerated

Auf meinem Youtube-Kanal findest du eine Serie von Baummeditationen:

https://youtu.be/uz10kNSJL0o?si=_oeoBszp_Q6f0NYm

 

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