Die harten Lockdowns

Die harten Lockdowns. Ein Geschenk!

Das mag jetzt zynisch klingen, ist aber nicht so gemeint. Im Gegenteil.

Ich möchte dich einladen, dich auf eine neue, erfrischende Perspektive einzulassen. Auf eine Reise zur Reflexion von Gedanken und Gefühlen in Bezug auf eine simple Angelegenheit und in unser aller Leben eine sehr Wesentliche, wie ich meine. Bestimmt hast du dich auch schon damit beschäftigt.

Und ich will mit dir teilen, was sich auf wundersame Weise entwickelte, ganz nach der Geschichte „Ob gut oder schlecht, wer weiß das schon ….“.

Dieser Beitrag beabsichtigt einen Bereich auszuleuchten, der als Schatten auf uns wirkt. Und wie wir alle wissen, liegt im Schatten großes Potential verborgen, eine Kraft, die nicht nur brach liegt, sondern auch gegen uns, ebenso wie für uns, wirken kann. Daher ist Schattenarbeit einer der effizientesten Wege. Wie spürt sich das an?

Wenn du das Licht auf die Qualitäten der letzten Jahre lenken möchtest, dann nimm dir jetzt Zeit, denn mein Beitrag ist diesmal lang, deutlich länger als die üblichen, ausgefallen, der längste Artikel, den ich je geschrieben habe. Das Schreiben war diesmal eine Art „Download“. Da wollte etwas durch zum Thema „Erkenntnis = Reichtum“. Und das ist heilsam.

Wir Menschen, die einen mehr als die anderen, aber wir alle haben seit einigen Jahren allerhand Bürden zu tragen. Aus diesem Blickwinkel heraus mag dieser Beitrag, vor allem der Titel, dich triggern. Das ist OK. Du bist eingeladen beim Lesen eine möglichst neutrale Haltung, oder idealerweise eine achtsame Haltung des Mitfühlens und Mitfreuens, einzunehmen. Glaube mir, es ist den Versuch wert, wir urteilen allesamt meist zu voreilig.

Nun viel Freude und Inspiration beim Lesen!

Begonnen hat alles während der Lockdowns. Ein Treffen in Restaurants und Cafes war vielen, die „hart“ weggesperrt wurden, verwehrt. Für einen beachtlichen Teil unserer Gesellschaft, dauerte dieses Eingesperrt-Sein einige dunkle Monate länger, während jene Menschen, die sich „freigeimpft“ hatten in Gaststuben längst wieder frohlockten.

In der Lebenssituation eines Weggesperrten ist Geduld gefragt. Wie bei jedem Schicksal kann hier das Bewusstsein helfen, dass aus der Not eine Tugend werden kann. Und tatsächlich entstand etwas Neues. Für meine Eine Solches, das unserem natürlichen Mensch-Sein entspricht, etwas das uns dem Selbst näher bringt.

Du glaubst du weißt es schon? Es hat etwas mit Bäumen zu tun? Vielleicht. Vielleicht aber auch nicht oder nur rudimentär. Lass dich überraschen!

Eines jedenfalls vorweg: Seit jeher war es mir ein Anliegen den öffentlichen Raum progressiv zu nutzen, in der Art eines Wohnzimmers. Und genau dahingehend möchte ich dich mitnehmen und zur angekündigten Rückblende übergehen.


 

Es ist Frühling 2020. Schaumbremse. Von 100 auf 30 oder für manche gar gleich auf Null. Für wieder andere bedeutet diese Zeit Beschleunigung, auf 180 oder mehr. Hier zeigen sich übrigens auch die berühmten 3 Modi „Fight, Flight, Freeze“. Für viele ist es ein Schock. Darf das alles wahr sein? Bin ich im falschen Film? In einem anderen Zeitfenster gelandet? Fragen über Fragen. Zeit des Getrennt-Seins und innige Verbundenheit zugleich: Von und mit „Aus-dem-Leben-Tretenden“: Mütter und Väter, Großeltern, Kinder, „freiwillig“ und unfreiwillig …. Große Trauer rundum.

Heiß ist er, dieser Frühling. Angst und Korruption spült es vulkanartig, wie die Wimmerl, an die Oberfläche. Unterdrückung funktioniert jetzt nicht mehr. Dennoch (oder deshalb) von Oben: Unterdrückung des Sprechens (Maulkorb!). Zeit des Schweigens. KEINE eigene Wahrnehmung ausdrücken dürfen, sonst Bestrafung, aufs Härteste: Ausgrenzung, Diffamierung und soziale Ächtung, letztere auf allen Seiten.

Der Unterschied zwischen Polarität und Dualität wird uns direkt vor Augen geführt und vielen von uns überhaupt erstmalig bewusst.

Neue Anglizismen erobern den Diskurs in dieser rasant-digitalisierten Zeit: Framing, Ghosting, Owning, Shitstorm, Cybermobbing, Lockdown, Narrative …. Allzugern hätte ich die Begriffe mit Definitionen verlinkt, doch „Wikipedia“ ist für mich ein „No-Go“, weil „Blackmailer“. Du siehst schon ohne Anglizismen geht’s kaum noch. Aber ich denke du kennst die Definition. Ansonsten darfst du „googeln“ (schon wieder so ein Begriff).

Ein weiteres Phänomen: Die (a)sozialen Netzwerke und die Menschen dahinter, aber auch der Nachbar von nebenan ebenso wie Familienmitglieder, zeigen plötzlich ihr Gesicht: im Antlitz der Existenzangst (als Angst hinter all den anderen Ängsten). Im Wechselbad der Gefühle zeigen sich Unverständnis, Mitgefühl, Wut, Sorge, Zweifel, Fürsorge, Trauer, Hilflosigkeit, Aussichtslosigkeit, dann wieder Akzeptanz und Durchschaubarkeit sowie tiefe Verbundenheit mit all den Gleichgesinnten.

Meine Versuche zu abstrahieren, zu transzendieren, … sind nur von kurzer Dauer: Das ist alles nur Energie (Gedankenmuster und Projektionen), die sich formt, reproduziert, im Kreis dreht und wieder verschwindet. So wie alles im Leben der Vergänglichkeit unterliegt. Nichts existiert ewig (Anicca). Nichts existiert unabhängig, so Buddhas Lehre.

Von so etwas wie „Erleuchtung“ noch ein gutes Stück weit entfernt, gelingt es mir nicht, dieses Bewusstsein kontinuierlich zu bewahren.

Es irritiert mich, von lieben Freundinnen „geghostet“ zu werden. Eine völlig neue Erfahrung. Ghosting geschieht immer plötzlich – z.B. Austritt aus der whatsapp-Gruppe tschack bumm – ohne Begründung, klarer Schnitt (Metall-Element). Und ich frage mich: „Nur weil ich eine Spur anders wahrnehme? Die Ausrichtung ist doch dieselbe. Es ist seltsam.“ Da ist im Moment Trauer, Ende-der-Täuschung, …. Doch mir fehlt die Zeit, dem nachzugehen. Es sind ja bereits neue Menschen im Leben, mit neuen „Geschenken“. Und es gibt kein zurück, zu den alten. Denn der Wert steht plötzlich in Relation zu den neuen Freundschaften, solchen, deren Blick und Weg eine gemeinsame Richtung vorgeben, eine Lichtvollle. Und das ist erfüllend. Kommt dir das bekannt vor?

Da wo vorher die Lust auf Rückzug und Innenschau war, ist jetzt die Lust auf Begegnung. Sie steigt exponential an. Kein Wunder, sind wir doch soziale Wesen. Begegnungen verlagern sich vorübergehend an „heimliche“ Orte wie Garagen, spirituellen Zentren, etc.  Und sie sind sehr besonderer Art. Ich möchte sie nicht missen.

Und ein plötzliches Phänomen dieser Zeit: Deutlich mehr Menschen begegnen einander im Wald. Die Sehnsucht nach Freiheit, Natur und Digital-Detox steigt, in meiner Wahrnehmung, parallel zur Sehnsucht nach Begegnung .

Die Geschichten der Menschen sind unfassbar und teilweise zum Heulen. Mir wird bewusst, dass unsere Lachmuskeln allmählich verkümmern. Ich lächle mir täglich im Spiegel zu und bemühe mich, jedem Anflug eines Lachkrampfes dankbar nachzugehen, ja richtig mit der Energie mitzugehen, wenn auch manchmal ein wenig hysterisch. Das ist voll ok, Hauptsache es wird gelacht. In den Öffis lächle ich Menschen herzlich zu, das passiert ganz von selbst und natürlich. Manche lächeln zurück und wir schenken einander längeren Blickkontakt, einfach so, Berührung im Herzen, ohne Worte. Andere fühlen sich offensichtlich bedroht. Lachen sowieso, aber auch lächeln kann, wenn es falsch interpretiert wird, Unbehagen auslösen, ein Phänomen unserer modernen Kultur. In anderen Kulturen ist das völlig normal. Aber vielleicht liegt’s auch daran, weil ich „oben ohne“ bin (ohne Maske).

Die Gedanken so mancher Köpfe sind lesbar: „Ist die irre? Was will sie von mir? Oder: Welch schöne Verbundenheit“. Von allem was dabei. Wenn man offen ist, lernt man die Traumas der Menschen ganz direkt zu spüren. Das ist nicht immer angenehm.

In der Stadt während der „harten Runter-Sperrungen“ (ein Versuch einzudeutschen): Menschenleere Hauptstraßen. Guter Duft in der Luft. Durchatmen, Vogelkonzerte. Geschwindigkeit runtergefahren. Menschen mäandern und schlendern. Mehr Präsenz im Abstand. Babyelefanten. Konsumbremse. Alles Einmalig. Ein wirtschaftlicher Orgasmus für Amazon & Co.

Für eine Weile gebe ich mich dem Geschehen einfach nur hin und beobachte.

Doch bald schon drängt sich die Frage auf: Was können wir tun? So viele Menschen sind aus der gesundheitlichen Balance und meine Eine bleibt verschont. Warum? Vielleicht, weil ich die ganze Zeit über mit Menschen in innigem Kontakt bleibe? Vielleicht weil ich KEINE Maske trage, weil ich sie nicht aushalte, weil ich mehr Durchatme als sonst, weil mein Bezug zur Atmung essentiell ist, weil es unser aller Bezug zu Spirit ist, … Fragen über Fragen.

Und Antworten ebenso, sehr klar sogar. Jede Umarmung und jedes Bussi nehme ich dankbar an. Unser Immunsystem braucht ja Herausforderungen und Lernprozesse sowie eine funktionierende Hormonwelt (Kuschelhormon Oxytocin, etc.) Und ich nehme wahr, wie (fast) alle, die genau so handeln, gesund bleiben und in all den Jahren nicht mal den Anflug einer Erkältung  haben. Zugegeben, es gibt Ausnahmen. Doch die Tendenz ist offensichtlich und interessant.

Ich frage nochmal: Warum bleibe ich verschont? Die Antwort ist jetzt klar: „Du kannst etwas beitragen. Menschen, die aus der Balance kamen, brauchen jetzt kräftige Bio-Suppen.“ Also ab in den Dienst der Quelle. Ich beginne zu kochen in großen Töpfen, während ich Mantras singe. Die Suppen in Schraubgläser gefüllt liefere ich aus, mit dem Auto durch ganz Wien. Währenddessen schaukelt mein Mann die Vollbaustelle meines neuen Büros ganz alleine. Wir surfen die Wellen. Gemeinsam und zum Glück nicht einsam.

Doch dann passiert folgendes: Ich spüre sie wieder, meine Affinität für Aktivismus. Barbara, Beate und die beiden „Andrease“ unterstützen das. Und so rufen wir unsere  SilentReloveution wieder ins Leben, wir aktivieren sie erneut: Eine Gehmeditation von ShinrinYoga in Kooperation mit Ganzheilzentrum und Zur-Inneren-Kraft, im öffentlichen Raum. Natürlich mit einer Botschaft samt offizieller Anmeldung. Wir treffen einander, mal 10, mal 20, mal nur 5 Menschen, jedenfalls jeden Dienstag in der Wiener Innenstadt.

Gemeinsam setzen wir Schritt für Schritt. In Zeitlupe. Kontemplative Langsamkeit. Intensive Wahrnehmung. Berührend, was dabei von außen auf uns einprasselt. Ergreifend. Tiefgründig. Reich an Erkenntnis. Auch Kinder schließen sich uns an. Denen braucht man nicht viel zu erklären, denn die spüren sich noch, sind noch verbunden. Die bewussten Schritte rundum den Stephansdom sind besonders kontrastreich. Teilweise beängstigend (Polizeischutz war hier notwendend), aber auch amüsant. Am Domplatz tummeln sich viele, in heißer Begierde. Unsere Bewegung ist hier kaum als solches erkennbar, für manche sind wir nicht mal wahrnehmbar, für andere wiederum extrem störend. Unsere Langsamkeit macht sie aggressiv, sie schreien uns an. Die Dom-Umrundung nimmt weit mehr als eine Stunde in Anspruch.  „Warum sind hier so viele Schnecken unterwegs?“ hören wir genervte Touris. „Sehen sie‘s nicht? Da ist ein Tempo-Limit!“, schnauft ein Fiaker in süffisantem Wiener Ton.

Eine andere Situation beim Walk vom Stephansdom zur Votivkirche (Dauer: ca. 2,5 Std.): Von zirka 30 Polizist:innen begleitet, überqueren wir den Schottenring. Eine betagte Frau überholt uns hier kopfschüttelnd am Rollator, was wir erst hinterher im Film wahrnehmen …


 

Ein lieber Freund und großartiger Künstler hat uns begleitet und das Material filmisch verarbeitet. Welch ein Geschenk. Seine Perspektiven bieten einige tiefere Einsichten und so manches zum Schmunzeln. Du findest das Filmchen samt Intention auf unserer Seite (runterscrollen!): http://silentreloveution.com/

Vielleicht hast du dich längst gefragt, was das alles in einem Blog über Bäume und Wald verloren hat. Zu Recht!

Wenn du mir bisher gefolgt bist, dann bist du hier goldrichtig. Gratuliere! Die Bindeglieder sind Langsamkeit, Geistesruhe, Körperwahrnehmung, Achtsamkeit, Intuition, Bewusstsein. Und ich frage an dieser Stelle, was du beim Beitragsbild (bei Mobiltelefonen am Ende sichtbar) empfindest? Kurze ehrliche Antwort (dir selbst gegenüber und gerne auch mir!). Dann lass das für die kommenden Zeilen wieder los!

Falls du runterscrollst sind diese 3 Bäume ein guter Marker, um zurückzufinden zum Weiterlesen! Denn jetzt wird’s erst interessant!

🌳🌳🌳

Damit bin ich beim eigentlichen Punkt.

Neben den Gehmeditationen ergaben sich, während der Lockdowns, weitere zauberhafte Begegnungen unter Freund:innen, fast immer im Grünen. Walk & Talk nannte ich diese Treffs, bis ich merkte, dass dies der Name einer Uralt-Methode ist. Während es hier um Lösungsfindung zu einem bestimmten Thema geht, hatte ich KEINE bestimmte Absicht dabei. Allerdings kennt jeder Mensch, der Zeit in der Natur verbringt, das Phänomen, welches über Dr. Qing Li’s Forschungen zu einer Erkenntnis – im Sinne eines echten Fakts – wurde:

Aufenthalte in der Natur regen unsere Kreativität um zirka 50 % an.

Wenn man bedenkt, dass Kreativität auch Problemlösungskompetenz meint, dann ist das sehr wertvolll.

Dr. Li’s Erkenntnis bezieht sich zwar eher auf das Waldbaden (bewusstes Verweilen) als auf ein „Durch-den-Wald-Spazieren“. Doch kann für manche Menschen, wie ich meine, die Bewegung ein zusätzlicher Verstärker für neue Impulse, sein. Die interessante Würze dabei ist, wie Coaches gerne berichten: 80 % aller innovativen Ideen entstehen durch Kommunikation.

Hier kommen also drei Aspekte zusammen, drei Qualitäten, die einander befruchten, man könnte sagen „sich potenzieren“. Und diese Synergien mache ich mir zunutze:

Bewegung. Natur. Kommunikation.

Das klingt so banal. Doch genau diese einfache Natürlichkeit ist der springende Punkt. Und es lässt sich weiter spinnen. Wenn viele nur wüssten, welche Wirkungen allein durch den Hautkontakt mit Natur bereits verifiziert wurden. Und ja, wir gehen dabei gerne barfuss! Slow is healthy and beautiful. (klingt in Englisch einfach besser).

Übrigens wusstest du, dass unsere Gehirne schrumpften, seit wir sesshaft geworden sind? So auch die von domestizierten Tieren im Vergleich zu wilden Tieren, wie Gerald Hüther sagt.

Fazit: Das gemeinsame „Sich die Füße austreten“ im Grünen hat unzählige Vorteile im Vergleich zu Verabredungen in Lokalen. Ich weiß nicht, wie es dir damit geht? Aber mein Körper wehrt sich lange schon gegen das viele Sitzen. Vor mehr als 10 Jahren erfuhr ich in diesem Zusammenhang eine Bestätigung. Das änderte mein Leben nachhaltig. Eine Studie der ETH-Zürich belegte die Auswirkungen unserer „sitzenden Gesellschaft“. „Sitzen ist das neue Rauchen“ heißt es dort im Hinblick auf die gesundheitlichen Folgen auf Wirbelsäule und Organe. Das Sitzen auf Stühlen (meist falschen) in dieser vorgebeugten Bildschirm-Haltung soll unsere Lebensdauer eklatant verkürzen.

Bald darauf habe ich Büro gegen Wald getauscht und mir für die Computer-Arbeit (wie jetzt beim Schreiben) einen Stehtisch sowie einen Sitzball zugelegt.

Zeitgleich wurden meine Treffen, auch beruflicher Art, ins Grüne verlagert: Zum Spazieren in der kühleren Jahreszeit und wenn’s die Temperatur erlaubt, lassen wir uns unter den schattigen Kronen von besonderen Riesen nieder. Die Begegnung ist hier viel lockerer, angenehmer und verbindender.

Summa Sumarum möchte ich einige Aspekte meiner Walks & Talks im Grünen herausgreifen, mit Augenmerk auf jene, die einem Treffen im Kaffeehaus diametral gegenüberstehen:

  • Ich serviere hier Basisches (Wasser, Tee, selbstgepressten Saft) statt Kaffee (übersäuert).
  • Kreislauf und Stoffwechsel werden angeregt, der Geist ebenso
  • Unter Baumriesen (kosmische Antennen) halten wir inne. Hier „fällt“ gerne mal etwas „herein“ (z.B. eine Inspiration, Absichtslosigkeit vorausgesetzt).
  • Wir sind „radikal“ ehrlich und natürlich zueinander. (Radix = Wurzel). Das schenkt uns Einsicht.
  • Wir inspirieren einander (Schwarmintelligenz).
  • Unsere Gesprächsinhalte sind befruchtend, anregend und nährend.
  • Wir akzeptieren die Wahrnehmung und damit die Wahrheit der/des Anderen: Alles darf, nichts muss. Es ist, wie es ist.
  • Wir sind kaum hungrig, weil wir uns vorwiegend geistig ernähren (mind food).
  • Wir stärken einander in unserer wahren Größe.
  • Repetitive monotone Handlungen (Schritt für Schritt) haben wunderbare (bestätigte!) Auswirkungen auf Neurotransmitter und die Architektur des Gehirns.
  • Wir wissen, dass die Natur bioaktive Substanzen abgibt. Diese Wirkungen wurden auf vielerlei Ebenen (Immun- & Nervensystem) bestätigt: Der Abbau von Stress und das Heben der Stimmung ist unmittelbar spürbar.
  • Im direkten Kontakt mit Bäumen und Erdboden findet Ladungsaustausch statt, daher gehen wir gerne barfuss. Das reduziert automatisch die Geschwindigkeit.
  • Wir spüren Vitalkraft und Lebensfreude, besonders hinterher, anhaltend!
  • u.v.m.

Last but noch least …

Was denkst du, was den größten Einfluss auf Wohlbefinden und Gesundheit hat?

Immer wieder gab es Forschungen zu diesem Thema. Wie kann ich effektiv zu meiner Gesundheit beitragen? Über Singen und Tanzen? Über Sport oder Meditation? Über pflanzliche Ernährung? Das ist alles natürlich ganz wunderbar und subjektiv.

Aber vielerlei Studien bestätigten: Den signifikant größten Einfluss auf unsere Gesundheit scheinen gelingende soziale Beziehungen zu haben. Denn im Kern sind wir soziale Wesen.

Und rein empirisch betrachtet (ohne eine Studie dazu zu kennen), kam ich zum Umkehrschluss: Unfrieden in Beziehungen und Ausgrenzung (von der Herde) hat ungünstige Einflüsse auf unsere Gesundheit.

Und da bin ich schon wieder beim Anfang meines Artikels. Was sagt uns das über die Maßnahmen der  letzten Jahre?

Ohne Worte.

Niemand kann heute behaupten, dass er/sie nicht wusste, welche Auswirkungen die Maßnahmen haben werden.

Wenn wir nun all diese gesundheitlichen Aspekte miteinander verbinden – Naturaufenthalte, Achtsamkeitstraining, Meditation, Bewegung, freudvolle Begegnungen, Spielen, Musik, Singen, Tanzen, gesunde Ernährung, Erdung, Ionisation, Ernährung (Peacefood sowie achtsames und mäßiges Essen), Zusammen-Sein, Zusammen wirken und gestalten etc. – dann sind wir jenseits des Mensch-Maschinenparadigmas. Dann sind wir beim holistischen Modell „Mensch als Ganzes“, bei Selbstfürsorge und Selbstermächtigung. Dann kommen wir zu den, lange schon etablierten, „gescheit klingenden“ Begriffen wie biopsychosoziale Medizin, Öko-Psycho-Somatik, Psychoneuroimmunologie usw. Ein Vorreiter hier in Österreich ist Prof. Dr. Dr. Christian Schubert an der Uni Innsbruck, den ich sehr schätze.

So, warum erzähle ich das alles?

Ich kam zur Einsicht, dass all das hier erwähnte Effektive sich auf wundersame Weise in meiner Praxis und Lieblingsbeschäftigung zusammenfügt, zu einem größeren Ganzen.

Und wenn ich nur noch einer Freizeitbeschäftigung in meinem Leben nachgehen dürfte, dann wäre es diese:

Mäandern in Parks oder Wäldern mit einem lieben Menschen. Ohne Absicht. Ohne Ziel. Völlig unprätentiös.

Kannst du das nachvollziehen? Praktizierst du das auch? Und wie oft überrascht dich das Leben dabei?

Deutlich mehr Menschen tun das jetzt (spätestens seit Pandemie-Beginn). Und immer mehr Menschen suchen Anschluss in Gruppen, ein logisches Phänomen aus Single- und Postpandemie-Gesellschaft.

Waldbaden-Teilnehmende schätzen unsere Spazier-Meditationen. Hier geht es um eine ganz präzise Methode – hier sehr oberflächlich gesprochen – um die Übung von wertfreiem Zuhören, Mitfühlen und Mitfreuen.

Jene die mich kennen, wissen, dass ich selbst gerne spreche 😉 und im Zuhören mich übe. Letzteres konnte ich in all den Jahren vertiefen. Und da ist immer noch Optimierungsbedarf. Vieles habe ich mir von meinem Mann abgeschaut. Erwin war mir in dieser Hinsicht immer schon eine besondere Inspiration. Wenn ich mit ihm spaziere, ist er still und achtsam, OHNE Wertung, OHNE Mimik, OHNE Gestik, OHNE Meinung, OHNE Tipps. Es sei denn ich frage danach. Ohne es zu wissen, hat er etwas praktiziert, das seit Jahrzehnten als DIE effektivste Achtsamkeitspraxis in Kursen gelehrt und geübt wird.

Erst während der Recherchen (im Rahmen meiner ShinrinYoga-Gründung) kam diese Erkenntnis über Forschungsarbeiten (von MIT, Jon Kabat-Zinn, Britta Hölzl, etc.) in mein Leben:

Wenn es um die Entfaltung von Sati (Pali: Achtsamkeit) und damit um Karuna (Pali: Mitgefühl) und Mudita (Mitfreude) geht, dann erreichen wir wesentlich mehr über Dyaden als über Sitzmeditationen.

Dieser Sachverhalt hat sich in all den Jahren während meiner Praxis (Florian Palzinsky, MBSR, Yoga Vidya usw.) bestätigt. Es erleichterte mein Leben ungemein.

Und wie mir im Nachhinein bewusst wurde:

Es führte mich direkt zu meiner Leidenschaft – Walk & Talk – woraus sich wiederum ein eigenes feines Zusatz-Angebot ergab. Heute begleite ich (neben den Gruppen) zunehmend einzelne Menschen in die Natur. Die Schritte abseits der Pflastersteine sind elementar und meist unterbewertet. Während ich, in diesem Setting, den Geschichten der Menschen lausche, bin ich einfach nur schweigend präsent, mitfühlend, ohne Wertung, ohne Tipp, ohne Mimik, ohne Gestik, so wie mein Erwin es mit mir ist: Wahrnehmen, Spüren, Da Sein. Neugierig kindlich-staunend stelle ich maximal eine Frage. Vor allem aber spüre ich Dankbarkeit, Demut und Freude. Und das ist ansteckend.

Lediglich beim Innehalten unter Bäumen erzähle ich – wenn gewünscht – eine kleine Geschichte aus meiner spirituellen Schatztruhe, zum jeweiligen Baum oder Thema. Glaube mir, man/frau liebt Geschichten und ist in diesem Moment ganz Ohr. Ansonsten hülle ich mich in Schweigen.

Meine tägliche Vipassana-Praxis unterstützt mich dabei, in Übung zu bleiben. Zur Vertiefung sitze ich einmal jährlich den 10-tägigen Dhamma (Lehre des Buddha).

Die Antwort auf die Frage „warum sich dieses Angebot einer zunehmenden Beliebtheit erfreut“ kennst du sicherlich selbst. Ich möchte sie daher nur kurz umreißen.

In Zeiten von Singel-Dasein und großer Hektik fühlen sich viele Menschen nicht mehr gehört, nicht (mit)gefühlt und schon gar nicht verbunden, weder mit sich selbst, noch mit dem großen Ganzen.

Mein Gefühl sagt, es braucht in vielen Fällen KEINE jahrelange, kostenintensive Psychotherapie. Abgesehen davon sind die meisten therapeutischen Praxen überfüllt. Sämtliche Therapeut:innen des Landes zusammen könnten DAS aktuelle Thema „Einsamkeit & Abgeschnittenheit“ NICHT bewältigen. Hinzu kommt das Thema der Digitalisierung, der progressiven Komplexität samt Angstpropaganda. Egal aus welchen Kanälen wir „bespielt“ werden, es geht letztlich um Angst, und zwar am laufenden Band. So alternativ kann der Kanal gar nicht sein. Auch Telegram ist für mich ein Propaganda-Kanal, obgleich er bestimmt wunderbare Vernetzungsmöglichkeiten bietet. Keine Frage! Viele Menschen sind von der Sogwirkung in eine Sucht hineingeraten: „Only bad news are good news.“ lautet die Formel für den Erfolg. Kein Wunder, ist es doch seit Jahrtausenden bekannt (Patanjali!), dass das menschliche Ego (einmal angejunkt) immer mehr von diesem „Müll“ braucht, um überleben zu können. Es kann einfach nicht genug davon kriegen, ob Mainstream- oder Alternativmüll … es funktioniert letztlich alles nach dem selben Prinzip: Der Geist will immer mehr vom Negativen.

Doch jetzt stell dir vor:

Das Ganze funktioniert auch anders herum. Es kommt immer darauf an, wo wir unsere Aufmerksamkeit hinlegen. Ekagrata und Samadhi spielen dabei eine wertvolle Rolle. Achtsamkeit lässt sich trainieren wie ein Muskel. Die Natur ist dafür das ideale Fitnesscenter.

Und es ist motivierend, was Menschen rückmelden. Und es freut mich immens, wenn nur ein einziger Walk & Talk einen „Dreh“ in ihr Leben brachte oder wenn sie – wie viele rückmelden – Übungen aus dem Seminar mitnehmen konnten und jetzt von der Selbstanwendung profitierten.

Wenn es stimmt, dass, wie wir alle zu spüren bekommen, die Pole sich umkehren und wir dabei sind, uns herauszuentwickeln aus Kali-Yuga (dunkle Zeitalter) und hineinzuentfalten ins Satya-Yuga (goldenes Zeitalter), dann wird die schöpferische Ordnung sich wieder herstellen und der tausendjährige Schlaf ein Ende finden. Die Zeichen dazu (Sonnenaktivitäten, Schuhmannfrequenz etc.) sprechen eine klare Sprache.

Dazu passend Buddhas Verkündung:

In 2500 Jahren wird eine große Welle des Erwachens stattfinden.

Tja, dann rechne mal nach! 😉

Und in unserer sesshaften, (be)sitzenden Gesellschaft bin ich der Überzeugung:

Gehen ist das Beste, das du für einen klaren Geist tun kannst. Jeder bewusste Schritt bietet die Möglichkeit, dich gut zu spüren, dich zu beruhigen und dich am Leben zu freuen. Am Besten in Gemeinschaft!

Ich fasse zusammen:

Wenn ich nur noch einer einzigen Freizeitbeschäftigung nachgehen dürfte?

Mäandern im Wald von Schönbrunn, mit Liz Mey.

Warum?

Liz ist meine Seelenschwester und schamanische Begleiterin. Sie hat die wunderbare Eigenschaft, immer das Verbindende und die Stärken ihres Gegenübers zu sehen und hervorzuheben. Ihre Worte sind heilsam. Und ansteckend ist sie, diese Liz – mit Ananda (Sanskr./Pali: reine Freude, Wonne, vollkommene Glückseligkeit).

Ansteckende Gesundheit. Ansteckende Begeisterung. Ansteckende Baumfreude.

What fires together wires together.

Glaube mir, das geht gut und tut gut. In diesem Sinne wurde aus meinem Walk & Talk später die sogenannte Gut-Geh-Begleitung.

Komm gern mal mit!

https://www.shinrinyoga.at/gut-geh-begleitung/

Hari Om Tat Sat

Angelika,
die den Bäumen lauscht

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B U C H T I P P S

 

Am Ende Weiss (Liz Mey)

 

Inspiration unter Bäumen – Im Wald der freien Denker von Buddha bis Voltaire (Lundt, H.)

Schon immer haben Menschen Wälder und Bäume als Orte von Meditation und Eingebung aufgesucht. Die großen Denke wie z.B. Buddha, Aristoteles, Epikur, Newton, Votaire u.v.a fanden Inspiration und Erleuchtung im erfrischenden Schatten der Baumkronen. Ja sogar wesentliche Entdeckungen und damit Fortschritte in der Menschheitsgeschichte wurden unter Bäumen gemacht. Das Buch ist eine Sammlung kulturgeschichtlicher Überlieferungen und facettenreicher Essays. Holger Lundt ist hier eine besondere Lektüre gelungen, für mich eine der interessantesten, die ich je gelesen habe. Hier wurde akribisch recherchiert. Die Inhalte sind leicht aufnehmbar aufbereitet. Hiermit wurde meine Wahrnehmung bestätigt, mein Horizont erweitert und meine Lehre angereichert. Mit diesem Buch nahm jeglicher Zweifel (zugegeben – da war noch was!) ein Ende.

Wenn Bäume, wie Tagore sagt, die endlose Bemühung der Erde sind, mit dem Himmel zu sprechen, sind wir dann nicht auch unter Bäumen am richtigen Ort, um den Himmel zu hören?

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Gehmeditation in Wien